Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Ausstellungen

Ausstellungsprojekte der Mori-Ōgai-Gedenkstätte

 

Aktuelles Ausstellungsprojekt
 

Tokyo Views. Der touristische Blick auf die japanische Metropole
in der Souvenir-Fotografie um 1900

Im Zusammenhang mit dem 30. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Tokyo und Berlin zeigt die Mori-Ōgai-Gedenkstätte ab dem 18. Juni eine neue Ausstellung. Wissenschaftliches Anliegen ist es, den "touristischen Blick" auf Tokyo herauszuarbeiten, der um 1900 japanische wie auch europäische Perspektiven auf charakteristische Weise verband.

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„Zwischen den Kulturen“ - Dauerausstellung

Die deutsch- und japanischsprachige Dauerausstellung »Zwischen den Kulturen« wurde nach längeren Umbauarbeiten im 250. Geburtsjahr Wilhelm von Humboldts eröffnet. Die Ausstellung arbeitet das vielfältige Wirken Mori Ōgais und seine Beziehung zu Berlin heraus und stellt sie in den Kontext der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts öffnete sich Japan auf Drängen der Staaten Europas und Nordamerikas, nachdem die weitgehende Isolierung des Landes mehr als zweihundert Jahre angedauert hatte. Das Inselreich stand vor der Herausforderung, sich binnen weniger Jahrzehnte in einen modernen Nationalstaat zu verwandeln, um sich im »Strom der Weltgeschichte« zu behaupten.

Im Zentrum der Reformen, die alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchdrangen, standen Erziehungswesen und Wissenschaft. Ausländische Spezialisten wurden nach Japan gerufen, wo sie grundlegende Strukturen des Bildungssystems aufbauten. Zugleich wurden junge Studierende ins Ausland entsandt, um neues Wissen zu erwerben oder ihre Kenntnisse zu vervollkommnen. Annähernd 750 unter ihnen schrieben sich in den Jahren 1870 bis 1914 an der »Berliner Universität« ein. Nach ihrer Rückkehr gelangten diese Brückenbauer in einflussreiche Positionen in Bildung, Kultur, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Unter ihnen befand sich Mori Ōgai. Durch die Annäherung an eine andere Kultur gewann er nicht nur ein neues Verständnis seiner selbst, sondern wurde auch mit neuen Konzepten von Staat und Religion sowie von Kunst und Wissenschaft vertraut. In diesem Sinn sind seine Erfahrungen paradigmatisch für eine Generation japanischer Intellektueller, die während des Übergangs zur Moderne im Spannungsfeld zwischen Asien und Europa nach einer neuen Identität suchten.

 

Konzeption & Umsetzung 2016/2017

Die Ausstellung wurde ursprünglich in den Jahren 2016/17 konzipiert und unter Einbeziehung von Passagen aus den Übersetzungen von Heike Schöche (Deutschlandtagebuch), Jürgen Berndt (Ballettmädchen) und Wolfgang Schamoni (Die Tänzerin, Im Umbau, Über die Freiheit der Universität) sowie des Bandes Japans Studierende in Deutschland 1868-1914 von Rudolf Hartmann umgesetzt.

Wissenschaftliche Leitung: Harald Salomon
Konzept & Texte: Harald Salomon und Beate Wonde
Kuratiert von Beate Wonde

Dramaturgie, Gestaltung & Planung:
Studio IN - Carla Isern, Cristina Navarro
gemeinsam mit Gema Aparicio
Lichtplanung: Anja Böhlke

 

Weiterentwicklung seit 2020

Die Dauerausstellung wird laufend weiterentwickelt. Im Vorfeld des 100. Todestags Ōgais im Jahr 2022 wurde u.a. der Studienraum aufwendig umgestaltet und in das kuratorische Konzept einbezogen.

Konzeption & Umsetzung:

Harald Salomon, Nora Bartels und Turan Tashqin 

 


 

Zurückliegende Ausstellungen

 

Ōgais Orte
Ein Literat in der Erinnerungskultur Japans
6. Dezember 2022 bis 21. Dezember 2023
 
Reisen zum Sehnsuchtsort Japan um 1900
28. Oktober 2021 bis 30. September 2022
 

"Hundertmal gescheitert, niemals aufgegeben"
Kalligraphien von Yoshimi Shōkō zu Zeilen von Mori Ōgai
17. Januar 2020 bis 12. März 2020

Suzukazumi. Kalligraphietusche aus Suzuka
Kleinode des japanischen Kunsthandwerks
23. Juli 2019 bis 10. Januar 2020

Tokyo Blurred
Fotografien von Peter Brune aus 25 Jahren Japan
10. Januar 2019 bis 12. Juli 2019

Ein preußischer Polizeihauptmann in Japan
Friedrich Wilhelm Höhn (1839-1892)
Eine Spurensuche
2. August 2018 bis 20. Dezember 2018

Detour
Eine Installation von Tomoko KAWAI
2. Juli 2018 bis 30. Juli 2018

Waking ocean, sleeping rock: Japan's seaside by night
目覚める海、眠る岩 日本臨海夜景
Fotografien von Katsuhito NAKAZATO 中里和人
3. April 2018 bis 22. Juni 2018

"Fliegende Fische"
Japan-Fotografien von Patricia Escriche
13. Oktober 2017 bis 23. März 2018

Die gefangene Nachtigall
Fotografische Haiku-Interpretationen von Nadja Siegl
6. Juli 2017 bis 6. Oktober 2017

"Ein Paradies der Kinder": Der westliche Blick auf Kindheit in Japan um 1900
Thematische Sonderausstellung der Mori-Ôgai-Gedenkstätte. 28. April 2016 bis 30. Juni 2017, Mori-Ōgai-Gedenkstätte・3. September bis 26. November, Siebold-Museum Würzburg・11. Januar bis 25. Februar, Ekō-Haus Düsseldorf

Nachklang・余韻
Papierarbeiten von Masko ISO
30. Oktober 2015 bis 31. März 2016

Between the Lights
Fotografien von MATSUDA Toshimi
1. April 2015 bis 15. Oktober 2015

Bild · Pinsel · Schrift
Kalligraphien von Frank Merten
20. März 2014 – 20. März 2015

Mori Ōgai als Lehrer für künstlerische Anatomie
Ōgai an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst, von Medizin und Malerei/Bildhauerei, als Begründer des Lehrfaches "Plastische Anatomie" in Japan (mit Kume Kei'ichirō).
31. August 2013 bis 14. März 2014

Foto: Kai Kappel