Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Zwischen den Kulturen: Übersetzen

 

Die Übersetzung von Romanen und Theaterstücken unterscheidet sich
von der philologischen Forschung. Es ist nicht damit getan, die Worte
einfach eines nach dem anderen zu übersetzen und aneinanderzureihen.
Deswegen kümmert es mich nicht im geringsten, wenn kritisiert wird,
dass sich ein von mir ergänztes Wort im Original nicht finde,
oder man bemängelt, dass dort Wörter stehen, die ich bewusst ausgelassen habe.

- Mori Ôgai

 

Übersetzen gehört zu den Kerntechniken des Vermittelns zwischen den Kulturen: Es macht Kommunikation möglich, verleiht dem Gegenüber eine Stimme, erschließt Denkstrukturen und ebnet den Weg zu literarischen Sinnwelten.

Mori Ôgai war nicht nur einer der produktivsten Übersetzer seiner Zeit, er eröffnete dem Japanischen durch kreative Transferarbeit auch neue Ausdrucksmöglichkeiten (↗ Ôgai als Übersetzer im Ôgai Portal). Die Mori-Ôgai-Gedenkstätte setzt sich dafür ein, literarische Übersetzung aus dem Japanischen zu fördern und insbesondere die Werke ihres Namensgebers und seiner Zeitgenossen durch Übersetzungen zu erschließen. (s.a. ↗ Ôgais Werke in Übersetzung)

 

Werkstatteinblick

In diesem Format stellen Übersetzer:innen ihre aktuellen Projekte im Zeichen von Literatur, Film und Manga vor. Sie sprechen über Konzepte der Übersetzung, zeigen, welche Vorarbeiten und Recherchen notwendig waren und stellen Gesichtspunkte des Textes vor, die sie besonders herausgefordert haben. Die Teilnehmer:innen erhalten Einblicke in die Entstehung eines Übersetzungswerkes, können Fragen stellen und gemeinsam verschiedene Lösungswege diskutieren.

 

Rückblick (Auswahl)

 

Dr. Michaela Oberwinkler, Düsseldorf: Mori Ōgai als Übersetzer von Rilkes Novelle "Weißes Glück", 20.07.2023

Charlotte Stubbe, Berlin: “Luxuriöse Armut” (Zeitaku binbō, 1960) - Ein Schlüsselwerk der Schriftstellerin Mori Mari. Vorstellung und Lesung in Auszügen, 26.10.2023

Nora Bierich (Übersetzerin): "Krieg im Manga - Mizuki Shigerus Erfahrungen während des Asiatisch-Pazifischen Krieges", 12.05.2022

Ursula Gräfe (Übersetzerin): Sprechende Affen und schnarrende Aufziehvögel: Zur Übersetzung von Sprachbildern in Texten von Haruki Murakami, 17.05.2021

Workshop "Übersetzen von Literatur und Film". 8.04.2021

Workshop "Einführung ins Übersetzen". 25.03.2021

Nora Bierich (Übersetzerin): Isaku Yanaihara: "Mit Albert Giacometti. Ein Tagebuch".  Gespräch über die Übersetzung des Porträts des Bildhauers Giacometti aus der Feder seines japanischen Freundes, des Philosophen Yanaihara Isaku. 23.05.2019.

Ursula Gräfe (Übersetzerin): Abgründiges: Murakami Harukis innere Landschaften.  Gespräch über Murakami Harukis "Die Ermordnung des Commendatore". 24.05.2018.

Nora Bierich: "Ich, Kusama Yayoi, bin die moderne Alice im Wunderland".  Gespräch über die Autobiografie von Kusama Yayoi, ihr Verhältnis zu Japan und die Arbeit an der Übersetzung. 15.03.2018.

Nora Bierich und Ursula Gräfe im Gespräch: Kamaboko oder Fischwurst. Die beiden Übersetzerinnen im Austausch über japanische Begrifflichkeiten und kulturelle Aspekte bei der Übertragung ins Deutsche, mit Schwerpunkt auf dem Thema "Essen" in der neueren japanischen Literatur. 20.04.2017.