Cool Japan made in Unterföhring
Pop-Kultur aus Japan in Form von Anime war für die japanische Filmindustrie lange vor Netflix und Co ein einträgliches Geschäft – vor allem mit dem Ausland.
Der Vortrag gibt Einblicke in den unaufhaltsamen Aufstieg der japanischen Trickfilm-Industrie nach 1945, die von Anbeginn eine konsequente Ausrichtung auf den Weltmarkt verfolgte. Er führt von frühen Geschäftsmodellen und internationalen Koproduktionen zur vertikalen Integration industrieferner Partner, und erlaubt damit auch Parallelen zum aktuellen Trend der internationalen Konsolidierung. Im internationalen Vergleich bilden die transnationalen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan den Schwerpunkt: Fokus liegt auf der Markteinführung in Deutschland, den holprigen Anfängen in Kino und Fernsehen, den deutsch-japanischen Serienproduktionen und dem Siegeszug des Anime in Privatfernsehen, Heimkino und digitalem Mainstream.
Daniel Otto, geb. 1966 in Berlin/West. Studium der Wirtschaftswissenschaft in Bochum, Diplomarbeit über Filmwirtschaft und Schwerindustrie in der Weimarer Republik. Stationen des beruflichen Werdegangs u.a. Leiter Spielfilmeinkauf KirchMedia, Aufbau des T-Online VoD Portals, Spielfilmeinkauf bei Premiere Fernsehen und den Sony Sendern ANIMAX und AXN, Leiter der Lizenzabteilung von AV Visionen, seit 2020 Head of Business Development bei Crunchyroll SA. Vorträge und Veröffentlichungen u.a. zu Hugo Stinnes und Film in den 20er Jahren, Gleichschaltung der deutschen Filmindustrie im 3ten Reich und Mehrsprachenproduktionen unter Hitler und Franco in den 30er Jahren. Lebt mit seiner Familie in Berlin.