Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Alexander von Siebold, Mori Ôgai und die “gelbe Gefahr”

Vortrag von KATADA Satoko, M.A., Doktorandin an der Sophia-Universität, Tokyo
  • Wann 19.02.2015 von 18:15 bis 20:00
  • Wo Mori-Ôgai-Gedenkstätte, Luisenstraße 39
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Der japanische Diplomat Alexander von Siebold, ältester Sohn des Arztes und Naturforschers Philipp Franz von Siebold, und Mori Ôgai sind sich weder in Japan noch in Deutschland begegnet. Siebold war während des Boxeraufstandes und des Russisch-Japanischen Krieges (1904/05) Diplomat (Legationsrat) an der japanischen Botschaft in Berlin. Er beschäftigte sich mit der Berichterstattung über Japan in der ausländischen Presse und nahm 1904/05 in mehreren Artikeln, vorwiegend in der von Kisaku Tamai her­aus­gegebenen Zeitschrift Ost-Asien, zu den Themen “gelbe” und “weiße Gefahr” Stellung.

Mori hatte während seines Deutschlandaufenthaltes 1884-88 Erfahrungen mit Rassendiskriminierung gesammelt und fühlte sich am Vorabend des Russisch-Japanischen Krieges berufen, seine Landsleute über die Vorstellungen zur „gelben Gefahr“ (ôka, kôka, 黄禍) in Deutschland aufzuklären. Die Referentin stellt entsprechende Definitionen deutscher und japanischer Herkunft gegenüber und analysiert die Standpunkte Siebolds und Ôgais.

Siehe auch ausführlich: アレクサンダー・フォン・シーボルトと黄禍論 (“Alexander von Siebold und die Debatte um die gelbe Gefahr”), 上智史学 / Sophia Historical Studies 57 (November 2012): 7-36.

 

Katada Satoko 堅田智子

Katada SatokoDoktorandin an der Sophia-Universität, Tokyo. Geb. 1987. Studium der Geschichte an der Sophia-Universität mit dem Schwerpunkt diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Japan in der Meiji-Zeit (1868-1912). 2007 Stipendiatin der Shiba-Ryôtarô-Stiftung. Thema ihrer Masterarbeit 2012: “Der Diplomat Alexander von Siebold: Eine Fallstudie zur Steuerung der ausländischen Presse in der Meiji-Zeit” 「外交官アレクサンダー・フォン・シーボルト——明治期の『外国新聞操縦』事例として—」. 2013–2014 Austauschstudentin an der Universität Heidelberg. Für ihren oben erwähnten Artikel wurde Frau Katada im März 2014 der Ishibashi-Tanzan-Preis verliehen.