Forschungsfeld 2: Mongolei
Teilprojekt im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches 640 "Repräsentationen Sozialer Ordnungen im Wandel"
Forschungsfeld 2: Mongolei
Dr. Ines Stolpe
Das Forschungsfeld Mongolei kann innerhalb unseres Teilprojektes in zweifacher Richtung als eine Brücke für den internen Vergleich gesehen werden: mit Tibet ergibt sich eine enge Verbindung über die vergleichbare kulturelle Prägung durch Nomadismus und lamaistische Religion, mit Sowjetisch-Turkestan durch die politische Ausrichtung auf Moskau und daraus folgende Analogien inszenierter historischer Ereignisse.
Unter dem Aspekt des Reinheitsmotivs sind in der sozialistischen Mongolei insbesondere die Kampagnen im Kontext der Kulturfeldzüge interessant, weil sie über die semantische Verknüpfung von Hygiene und Bildung zu einer neuen Codierung des "Kulturvollen" als zentrale Repräsentation der neuen Ordnung abzielten. Ausgehend von sprachlichen wie materiellen Indizien des performativen Wandels werden sowohl einzelne Kampagnen hinsichtlich ihres zeitlich begrenzten Projektcharakters als auch longitudinal wiederkehrende Kampagnenwellen hinsichtlich ihrer reflexiven Modifikationen untersucht.
Titelblatt einer mongolischen nachrevolutionären Frauenzeitschrift von 1926 |