Visuelle Dokumentation von Regionaltopographie und Altagsleben im Tibetischen Kuturraum in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Wise Collection der British Libary.
Forschungs- und Habilitationsprojekt finanziert durch die Gerda Henkel Stiftung im Rahmen des Sonderprogrammes Zentralasien.
Dauer: 1. April 2013 - September 2018, angebunden im Institut für Indologie und Zentralasienwissenschaften der Universität Leipzig
Im Fokus dieses Forschungsprojektes steht die Wise Collection der British Library.
Die Sammlung besteht aus 55 kartographischen und ethnographischen Zeichnungen, die in der Mitte des 19. Jahrhundert von einem lokalen Künstler im Auftrag eines Briten angefertigt wurden. Den Kern der Sammlung bilden sechs große Karten der Kategorie picture map, die den geographischen Raum zwischen Ladakh und Zentraltibet abbilden. Die Qualität der Zeichnungen zeichnet sich nicht durch eine exakte Übereinstimmung mit der tatsächlichen Welt zu jener Zeit aus, vielmehr eröffnen sie die Möglichkeit, Tibet in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch das Auge des damaligen Beobachters zu sehen.
Die Wise Collection wird in diesem Forschungsprojekt in erster Linie als eine visuelle Enzyklopädie und als Kompendium von Wissen wahrgenommen. Im Rahmen der Untersuchungen werden primär zwei Ziele verfolgt: (1) die Untersuchung der Beschaffung, Sammlung und visuelle Repräsentation von Wissen über Tibet - die Wise Collection dient dabei als Fallstudie, (2) die Erlangung von Kenntnissen über die Intensionen und Motive dieser Prozesse.
Die Monographie dazu ist 2020 bei Brill erschienen.
Lange, Diana. 2020. An Atlas of the Himalayas by a 19th Century Tibetan Lama: A Journey of Discovery. Leiden: Brill.
Zudem ist ein Gastbeitrag von Dr. Diana Lange in englischer Sprache am 2. Juli 2020 zu der Monographie in der British Library erschienen: "An Atlas of the Himalayas by a 19th Century Tibetan Lama: A Journey of Discovery".