04.05.22 - „Mobilität als Lebensweise: Kasachische Pastoralnomaden in der Westmongolei“ - Prof. Dr. Peter Finke
- https://www.iaaw.hu-berlin.de/de/region/zentralasien-seminar/seminar/aktuelles/04-05-22-mobilitaet-als-lebensweise-kasachische-pastoralnomaden-in-der-westmongolei-prof-dr-peter-finke
- 04.05.22 - „Mobilität als Lebensweise: Kasachische Pastoralnomaden in der Westmongolei“ - Prof. Dr. Peter Finke
- 2022-05-04T18:00:00+02:00
- 2022-05-04T23:59:59+02:00
- Wann 04.05.2022 ab 18:00 Uhr
- Wo Zoom (für ID und Kennwort, siehe Startseite des Zentralasien-Seminars)
- iCal
In diesem Vortrag werden 30 Jahre ökonomischer und sozialer Wandel bei pastoralen Nomaden in der West-Mongolei, überwiegend kasachischer Ethnizität, nachgezeichnet. Der Weg von sozialistischer Planwirtschaft zu markt-orientierten Mechanismen war dabei ein steiniger, voller Ungewissheit und stetig neuen Herausforderungen, unter anderem einer Serie von klimatischen Katastrophen sowie der Auswanderung der Hälfte der lokalen Bevölkerung. Kennzeichnend für die Strategien einzelner Haushalte ist dabei ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität, die sich etwa in der Diversifizierung von ökonomischen Tätigkeiten ausdrückt. Entscheidend ist dazu eine sorgfältige Balance zwischen der Verfolgung eigener Interessen und der Achtung sozialer Erwartungen und institutioneller Regelwerke. Aufgrund der Abruptheit des Wandels und der zunehmenden sozialen Stratifikation stellt dies jedoch eine große Herausforderung dar, die die Herausbildung von wechselseitigem Vertrauen und Kooperation erschwert.
Peter Finke ist Professor für Ethnologie an der Universität Zürich und Ko-Direktor des Centre for Anthropological Studies on Central Asia (CASCA). Er studierte Ethnologie und Zentralasienwissenschaften in München, Göttingen und Berlin und promovierte an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zu den Auswirkungen der post-sozialistischen Transformation bei Nomaden in der westlichen Mongolei. Die Habilitation folgte 2006 an der Universität Leipzig mit einer Studie zu Identitätsmustern und inter-ethnischen Beziehungen in Usbekistan. Von 2000 bis 2006 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Leiter einer Forschungsgruppe zu Zentralasien am Max- Planck-Institut für Ethnologie in Halle. Seit 2021 ist er Ko-Studiendekan der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich und zugleich weiterhin in verschiedenen Forschungsprojekten
aktiv.